Hallo Sommer

Paradiesische Zustände - Von der staubigen Lagunen-Route kommend, drängt sich an einem Schild eine wegweisende Entscheidung auf - Argentinien oder Chile?
Wir entscheiden uns (vorerst) für Chile und landen somit in San Pedro de Atacama. Der Oasen-Ort, ist ein SEHR touristischer. Oasen scheinen die Menge anzuziehen, wie der Speck die Maden. Fast ist die spezielle Aura einer Oase nicht spürbar - besteht der Ort doch quasi nur aus Restaurants und Touranbietern. Alles ist rund doppelt so teuer wie im Rest von Chile. Sogar Früchte und Gemüse auf dem kleinen Markt. Dies einfach, «weil das hier San Pedro ist», wie die Verkäuferin unumwunden zugibt. Auch der angesteuerte Platz vor dem Hostal «El Anexon» ist teuer. Aber, es gibt ein paar «Aber’s»: wir stehen im Schatten unter Bäumen, im Garten laden Hängematten zum Faulenzen ein, die benötigte Dusche funktioniert und das Beste - die französische Bäckerei mit knusprigen Baguettes und Croissant ist nur ein paar Schritte entfernt. Kein Wunder also, dass wir bleiben, oder?
In einer grossen Putzaktion (so sauber war unser Auto vermutlich noch nie) befreien wir Zora von dem Pulverstaub, der sich in jeder Ritze festgesetzt hat. Danach legen wir die Füsse hoch! So lassen sich die heissen 25 Grad gut ertragen und vom Touristenrummel bekommen wir nichts mit. Laue Abende unter dem funkelnden Himmelszelt sind auch nicht zu verachten. Paradiesische Zustände also.
immer diese Entscheidungen... ein gemütliches Plätzchen für Zora blumige Details... ... und gemütliche Ecken so fühlt sich Sommer an! Pfefferbaum Ausflug ins farbige Valle del Arco Iris ... in der Nähe von San Pedro schmale Pisten Sanddünen im Valle de la Luna... Gesteinsschichten ... und markante Felsen Zora im Mondtal weiss-orange Türmchen Sonnenuntergang-Gucken über dem Tal mmmmhhhh!!!

Ciao amigos - Mit einem Pizza-Schmaus beschliessen wir die gemeinsame Reisezeit mit Lise und Laurent, sowie Sissi und Günter. Bier gibt es leider keines (für alkoholische Getränke braucht es hier eine teure Extra-Lizenz), aber auch mit Cola und Co. können wir anstossen - Danke für die schöne Zeit, amigos!
Wir schlecken noch ein paar Glacé mehr, statten dem völlig überlaufenen «Valle de la Luna» einen Kurzbesuch ab und brausen dann Richtung Küste. Die Sonne brennt, Musik an, den Wind in den Haaren - hallo Sommer!
Ein paar Kilometern durch das staubige Niemandsland der Atacama-Wüste später erreichen wir Antofagasta. Um diesen Küstenort zu besuchen, gibt es nur einen Grund - Luis Roa. Wir hoffen einen Mechaniker zu finden und gewinnen einen Freund.

Werkstatt-Camping - Nicht nur werden die «Blattfeder-Fehler» (siehe Bolivien - Aller Anfang) in der Garage des Kumpels wieder ausgebügelt, auch machen wir einen grösseren Service und wechseln alle Öle (wobei es für die Differential-Öle vorne wohl das erste Mal überhaupt war…) und, wir dürfen in der Werkstatt übernachten, die heisse Dusche und das superschnelle Internet nutzen, uns mit Allerlei Tipps versorgen lassen. All das bietet der grosszügige Luis umsonst und neben seiner eigentlichen Arbeit als Inhaber von »Hydrolift» an. Wir revanchieren uns mit dem Kochen eines Schweizer-Zmittags und schmuggeln Luis ein gutes Trinkgeld unter.
Die Verkäuferinnen mi Quartierladen kennen uns längst und haben bereits nachgefragt, was wir denn hier in der gefährlichen Gegend machen. Fast sind wir versucht (noch) länger zu bleiben. Auch weil wir den Abschied von einem Freund hinauszögern wollen… Muchas gracias Luis y hasta luego en Suiza!
Luis und Andy nehmen Zora auseinander Andy betrachtet Zora von unten Luis, unser Held Mano del Desierto... ... ein Mahnmal an die Menschheit mit den Umweltsünden aufzuhören... ... und zu verhindern, dass sich Wüsten weiter ausbreiten Mittagessen mit Luis und seiner Familie zurück nach San Pedro

off-the-maps-Piste - Wieder zurück nach San Pedro. Freunde wollen in ein paar Tagen hier sein und wir beschliessen auf sie zu warten. Zuvor nehmen wir aber noch Teile der chilenischen Lagunen-Route unter die Räder.
Die Lagunen schimmern auch hier in einer surrealen Landschaft, sind im Gegensatz zum boliviansichen Namensvetter aber wirklich einsam. Eines der Kiessträsschen ist auf keiner Karte verzeichnet und wir fragen uns, ob wir das gewünschte Ziel erreichen werden…
Es bleibt spannend, bis zum Schluss. Denn nicht nur beginnt die Piste steil anzusteigen, nein, sie ist auch äusserst schräg und wir neigen uns immer mehr zu Seite - auf die hangabschüssige Seite natürlich. Den Abgrund meterweit unter mir, rutscht mir das Herz fast in die Hose und ich klammere mich fest, bis die Knöchel weiss herausstehen. Ja, das wäre eine Stelle gewesen, die auf Video bestimmt spektakulär ausgesehen hätte, aber wir sind zu konzentriert, um überhaupt daran zu denken. Einmal mehr verpassen wir also eine eindrückliche Videosequenz.
Wir bringen ein paar letzte Steine und ein Senke hinter uns und erreichen das kleine Kaff Socaire. Puuh!
wir werden neugierig betrachtet... ansonsten niemand da... alleine auf weiter Flur Zora im Anstieg karge Schönheit auf dem Weg zur Laguna Lejia wir stellen uns nur fürs Foto auf diesen Landzipfel... ... auf der Laguna Lejia mal wieder ist es zu windig... stattdessen stellen wir uns hier hin... ... und die Aussicht ist auch nicht zu verachten, oder? Spieglein, Spieglein... weiter geht es noch mehr Flamingos... ... und atemberaubende Landschaften Nandus sind unsere einzigen Begleiter off the maps unterwegs im schmalen-steilen Aufstieg, kurz nach der kritischen Stelle auch diese Schräglage schaffen wir und erreichen die Laguna Salar de Talar ... mit ihren rot-schimmernden Felsen wau! wir können uns kaum sattsehen... noch ein Vulkan, wie hiess er schon wieder?

Night out - Zurück in der Zivilisation fällt Andy ein grosser Unterschied zu den zuvor bereisten Ländern auf. Richtig entsetzt meint er beim Autofahren; «so mühsam hier, mit all diesen Regeln!» Wir prusten los. Tja, so hat alles seine Vor- und Nachteile. Fortschritt scheint auch mehr Regeln mit sich zu bringen. In San Pedro ist es soweit, wir treffen unsere Freunde Oli und Manuela. Sie reisen mit dem Rucksack in Südamerika und das Timing passte. Wirklich speziell, wenn man Feunde irgendwo in der Welt treffen kann. Ein Stück Heimat auf Reisen.
Das gewählte Restaurant bleibt kulinarisch zwar nicht in Erinnerung, dafür aber ein schönerlustigerspannender Abend. Toll war’s, vielen Dank ihr Beiden!
Treffen mit Freunden

Und weiter - Etwas wehmütig verlassen wir unseren gemütlichen Platz beim Hostel - und somit auch die milden Temperaturen die uns immer an Marokko erinnert haben.
Via der gleichen Strasse, die wir gekommen sind, fahren wir Richtung Argentinien, brauchen aber ungleich länger - von 2430m auf 4838m hoch dauert eben seine Zeit!
Ein letzter Abstecher zu bizarren Felsnadeln, die stolz aus der Einöde ragen, dann vorbei an Lagunen auf den Paso de Jama.
auf dem Aufstieg zum Pass der Freiheit ganz nah Zora und der Monges da Pacana Mittagsplatz mit Windschatten ist auch hier ein Muss wer findet unseren Sticker?
Dahinter wartete Land Nummer 16 auf uns - Argentinien.
Coming soon!

Rene Mehmann

2016-06-06 11:29:36

Aloha
Sehr sehr eindrücklich, Die Bilder sind traumhaft und die Schräghanglagen die zum Befahren waren, auch nicht ganz einfach. Mit freude habe ich Säbeli am Steuer von Zora entdeckt und frage mich, ob Du wohl viel gefahren bist. Toll die Scenerie mit den spiegelnden Bergen im See. Es muss herrlich sein! Danke auch für diesen stimmungsvollen Bericht. Reised guet! Rene Mehmann/papi

Sabine

2016-06-11 21:43:31

aber sicher, ich bin auch ab und an gefahren)) ja, es war wirklich herrlich und einsam in diesem Gebiet!
Besitos
Sabine


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